Grundwasser­reinigung und Bodenluft­absaugung

Chemiekonzern, Nordrhein-Westfalen

Im Jahr 2015 wurde in der Nähe eines Produktionsstandortes der chemischen Industrie Naphtha freigesetzt, was zu einer Kontamination des Bodens, des Grundwassers und der Bodenluft in einem weiten Bereich führte. Als erste Sanierungsmaßnahme wurde in 2016-2017 durch die Firma Harbauer eine Grundwasserreinigungsanlage installiert, in der die Schadstoffe über Desorption und regenerative, thermische Oxidation (=RTO) entfernt werden.
Zur zusätzlichen Schadenssanierung wurde Anfang 2017 eine flächendeckende Bodenluftabsauganlage ergänzt, welche die kontaminierte Bodenluft über die vorhandene Luftaufbereitungsanlage abreinigt.

Die Firma Harbauer wurde in diesem Projekt mit der Planung (E-Technik, PLT, Verfahrenstechnik und Mechanik), der Erstellung sowie dem Betrieb sowohl der Grundwasserreinigungsanlage als auch der Bodenluftabsauganlagen beauftragt. Da es sich bei dem betroffenen Standort um ein Produktionsgelände handelt, galt es bei der Projektrealisierung die besonderen Anforderungen und Verhaltensregeln des petrochemischen Industrieparks zu beachten. 

"Bodenluftabsaugung und
regenerative, thermische Oxidation"

Die Grundwasserreinigungsanlage besteht aus 6 parallelen Behandlungseinheiten mit je 2 Desorptionskolonnen, welche dem Übergang der Schadstoffe aus dem Grundwasser in die Gasphase dienen. Die beladene Desorptionsluft wird anschließend in einer gemeinsamen zentralen Oxidationsstufe thermisch verbrannt. Für die Luftbehandlung kommt hierbei die sogenannte regenerative, thermische Oxidation (=RTO) zum Einsatz. Grundprinzip dieses Verfahrens ist die Umsetzung der Schadstoffe in einem kombinierten Reaktor- und Wärmespeicherbett zu Kohlendioxid und Wasser. Durch die Kombination aus Reaktor- und Wärmespeicherbett wird eine besonders energieschonende Verbrennung der Schadstoffe ermöglicht, da ein Großteil der entstehenden Reaktionswärme für die Vorwärmung des Prozessgasstromes genutzt werden kann. In der Grundwasserreinigungsanlage werden bis zu 1.200 m³ Grundwasser pro Stunde entnommen und behandelt.

Auch die angesaugte Bodenluft wird in der zentralen Oxidationseinheit verbrannt. Die Bodenluftabsauganlagen sind hierbei mit Spezial-ATEX-Gebläsen ausgestattet, welche die besonderen Anforderungen für den Einsatz in der explosionsgefährdeten Bodenluftatmosphäre erfüllen. Die Bodenluftabsauganlagen leisten dabei einen Gesamtdurchsatz von etwa 3.000 m³ Luft pro Stunde.

Durch die Kombination aus Grundwasserentnahmen und Bodenluftabsaugung konnten das Ausmaß der bestehenden Kontamination auf ein Minimum reduziert werden.
 

Kenndaten und Schadstoffe

  Wasserdurchsatz
  1.200 m³/h

  Luftdurchsatz
  3.000 m³/h
  Schadstoffe
  Rohöl, BTEX

 

Verfahrenstechnik